Nun hat uns das kräftige, irische Regentief Rebecca voll erwischt. Bereits seit über 12 Stunden gießt es bei 12°C wie aus Kübeln. Wir hatten am letzten Abend einen schön gelegenen Parkplatz im Killarney-Nationalpark gefunden und am Vorabend beschlossen, wenigstens einen Tag zu bleiben und um den Muckross-Lake zu wandern.

Um die Mittagszeit des 23.06. suchten wir die VW-Werkstatt in Castleisland auf, um einen neuen rechten Außenspiegel, sowie einen Rahmen abzuholen. Das hat wunderbar geklappt, die Teile wurden uns kostenfrei montiert, waren aber auch nicht ganz billig. Aber ein rechter Spiegel ist in einem Land mit Linksverkehr strikt vorgeschrieben.

Am Killarney-Nationalpark befindet sich zentral ein großer See, der Lough Leane. Obwohl wir zweimal fast um den halben See fuhren, haben wir ihn nicht einmal zu Gesicht bekommen. Das Ufer ist besonders im Bereich von Killarney dicht bebaut. Westlich des Sees befindet sich mit dem Gap of Dunloe und dem Black Valley eine spektakuläre Landschaft. Hier hat das Eis während der letzten Eiszeit die Berge und Täler auf eine atemberaubende Art geformt, die ihresgleichen sucht. Ein kleines Sträßchen windet sich sechs Kilometer auf den Berg bis zum höchsten Punkt auf 238 m Höhe. Hier geschah vor ca. 30 000 Jahren ein Gletscherbruch und hinterließ ein enges Tal mit mehreren kleinen Seen und schmalen Durchgängen.

Nun gehe ich noch einen Tag zurück. Das war noch in An Clochan in den Brandon Mountains. Das Wetter war noch so, wie wir es erwartet hatten - nordic, irish, fresh + ⛅

Eine schöne Wanderung über 7 km um den Lough Adoon, dazu zwei Geocaches in zwar flachen, aber anspruchsvollen Gelände wollten wir unternehmen. Unsere Wanderung führte überwiegend weglos um den See herum. Mehrere kleine, sowie einen größeren Bach unterhalb eines Wasserfalls galt es brückenlos zu überqueren. Kurz vor uns machte sich auch unser Campingnachbar in Wandermontur auf den Weg. Wir fuhren ca. eine halber Stunde später 3 km bis zum Startpunkt mit dem Fahrrädern. Genau nach der Hälfte der Wanderung begegneten wir uns punktgenau an dem einen Cache und unterhielten uns ein wenig. Dabei stellte sich heraus, das Chris aus England ebenfalls Geocacher war. Allerdings ist er nur sporadisch auf Dosensuche. Er lief die Runde auch anders herum, so dass wir nach zehn Minuten wieder allein unterwegs waren.

Gegen 16 Uhr waren wir wieder auf dem Campingplatz. Auch Chris, unser Nachbar aus Norwich war wieder zurück. Und natürlich haben wir noch etwas gequatscht. Sehr sympatisch war der alleinreisende Engländer. Er erzählte viel, über seine Familie, seinen Van (T 5) und wir versuchten so viel wie möglich zu verstehen. 

Aber wir hatten noch nicht genug. Am nördlichsten Punkt der Brandon-Halbinsel in sechs Kilometer Entfernung (Luftlinie, Höhenmeter???) thronte noch ein einsamer Cache. Luftlinie + 2 km, Höhenmeter 250. Was tut man nicht alles für einen Cache! Aber der Aussichtspunkt, 130 m über dem Atlantik war auch toll.

Am Abend warfen zum ersten Mal in Irland den Grill an. Es gab zwei zarte, irische Rindersteaks und wirklich gut schmeckende Bratwürste. Dazu Kartoffelsalat, na ja, und geröstetes Brot.

Nun sind wir auf der Kerry-Halbinsel, laut diversen Reiseführern die schönste und aufregendste Gegend von ganz Irland. Vielleicht ist es ja auch wirklich so, aber leider können wir nichts davon sehen, erlaufen oder erradeln. Das Wetter ist einfach obermies. Dauerregen, 12°C, stürmischer Wind. Nee, so geht das nicht, das hatten wir noch nie. Den Tag gibt's zurück. Aber unser Campingplatz ist 1A. Superlage, ausgezeichneter Service und Startpunkt für hoffentlich noch schöne Tage in 🇮🇪