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Der 5. Tag

Der 5.Tag - Von Hustopece 🇨🇿 nach Zwerndorf 🇦🇹 95 km

Letzte Nacht hat das TeamSchlaflos gut geschlafen. Am frühen Morgen schien die Sonne und es war angenehm warm. Im Preis unserer Unterkunft war ein reichhaltiges Frühstück inbegriffen. Alles lief eigentlich wie am Schnürchen, trotzdem starteten wir erst gegen 11 Uhr. Das lag daran, das heute morgen nach fast 400 gefahrenen Kilometern eine Fahrradpflege notwendig geworden ist. Genutzt hat es am Ende nicht viel. Aber davon später. Die ersten Kilometer führten uns bequem über kleine asphaltierte Straßen, auf Rampen bis zu 10 % Steigung und übelste Schotterwege nach Süden. Das klingt dramatisch schlimm, war es aber nicht. Denn es waren immer nur kurze Abschnitte. Dafür war die Landschaft sehr abwechslungsreich und interessant. Bereits nach einigen Kilometern erreichten wir einen großen Stausee, den die Thaya angestaut hat. Genau dieser Ort war unser Plan. Und wir genossen die schöne Strecke am See entlang.

Am Thaya-Stausee hat es dem reisenden Ritzel auch gut gefallen
Am Thaya-Stausee hat es dem reisenden Ritzel auch gut gefallen
Am Mahnmal der Tragödie von 1936
Am Mahnmal der Tragödie von 1936

Am Südostufer des Sees besuchten wir einen Geocache und waren von der Geschichte sehr ergriffen:

 

"Die Tragödie einer Schulreise"

 

Dieser Cache basiert auf einer Erinnerung an ein tragisches Ereignis:

 

Am 26. Mai 1936 machten Grundschüler aus Rakvice einen Ausflug nach Pálava. Unterwegs mussten die Kinder mit den Wagen per Kahn über den Dyji-Fluss transportiert werden.  Die ersten beiden Wagen wurden der Reihe nach transportiert, während der dritte Wagen transportiert wurde, sank der Kahn.

 

31 Kinder ertranken bei dieser

Tragödie.

 

In der Nähe des Geocaches befindet sich auch ein Denkmal, das ihnen zu Ehren errichtet und von Präsident Tomáš G. Masarymek eingeweiht wurde."

 

Danach entdecken wir in einem kleinen Dorf viele kleine Hinterhof-Biergärten und Vinotheken. Es war weit nach zwölf, also durfte ein kühles Getränk nicht fehlen.

 

In einem Hinterhof-Biergarten in Bulhary
In einem Hinterhof-Biergarten in Bulhary

Weiter ging es in Richtung österreichische Grenze. Zuvor durchquerten wir noch den etwas größeren Ort Lednice. Hier befand sich ein sehr großes und wohl in Tschechien sehr bekanntes Schloß. Überhaupt war das gesamte Gebiet in Südmähren ein begehrtes Urlaubsgebiet. Überall befanden sich Ferienunterkünfte oder Campingplätze. Trotzdem wirkte die gesamte Natur sehr intakt. Es gab auf den Straßen einigen Autoverkehr, was normal ist. Aber viele Urlauber fuhren mit dem Fahrrad durch herrliche Laubwälder auf ansprechend guten Wegen. Auch wir kamen auf den Wanderwegen sehr gut voran und mieden die Straßen weitestgehend.

Im Urwald vor Lednice
Im Urwald vor Lednice
Am Schloß in Lednice
Am Schloß in Lednice

Und nun kommt die etwas unschöne Geschichte mit den geputzten Fahrrädern. Da habe ich mal in einer Runde erzählt, bei Regen wird nicht gefahren. Nun ja, das stimmt schon, aber es hat am Anfang ja nur ein wenig getröpfelt. Das geht noch, um die Räder weiter vorwärts zu bewegen. Der Tropfen wurden zwar langsam mehr, aber große Baumkronen schützten uns lange Zeit. Und es war mit etwa 22°C nicht kalt. Also weiter! Irgendwann war der Wald zu Ende und wir standen auf einmal an einer Straße, 200 Meter vor der Grenze zu Österreich.

Das nächste Land wurde erreicht
Das nächste Land wurde erreicht

Doch nun war es fürs Unterstellen zu spät, zu nass und zu weit. Kein Biergarten in der Nähe und das Wetterradar versprach nichts Gutes. Wenigstens konnten wir im nächsten Dorf einen Cache an der Kirche finden.

Noch in der Ceska Republika mitten im Wald entdeckt - Die Kapelle des Heiligen Hubertus
Noch in der Ceska Republika mitten im Wald entdeckt - Die Kapelle des Heiligen Hubertus

Dann wurde es wegen des Regens sehr unschön. Wir kamen zwar gut nach Süden voran, auf meist eher auf wenig befahrenen Straßen, jedoch völlig unspektakulär. Als wir nach einer Rast an einem Supermarkt die letzte Banane aßen, den letzten Schluck Bier tranken, riss von Süden her wie von Geisterhand der Himmel auf und der Regen hörte abrupt auf. Noch im Einkaufsmarkt hörten wir von den schweren Unwettern in Kärnten und der Steiermark. Und wir fuhren plötzlich unter blauen Himmel weiter. Nach 15 km waren alle Sachen trocken und wir hatten schon wieder Lust auf die schönen Dinge des Lebens.

Am Schloß Dürnkrut kurz vor unserem Ziel in Zwerndorf
Am Schloß Dürnkrut kurz vor unserem Ziel in Zwerndorf
Dieses Ziel war für uns ein Muss
Dieses Ziel war für uns ein Muss

Gegen 19 Uhr kamen wir in Zwerndorf an und bezogen unser nächstes Quartier in einem geräumigen Wohncontainer auf einem Campingplatz. Nichts besonderes, aber gerade so okay.

 

Gute Nacht

 

 

Die Strecke des 5. Tages
Die Strecke des 5. Tages

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Kommentare: 13
  • #1

    Lydia (Samstag, 05 August 2023 01:05)

    Ein aufregender Tag.
    Den Fahrrädern geht's gut hoffe ich. Ihr habt ja noch viel vor :-)

  • #2

    Danuta (Samstag, 05 August 2023 04:55)

    Brawo ! ��

  • #3

    Marion Z. (Samstag, 05 August 2023 08:05)

    Verfolge jeden Tag mit Bewunderung und Interesse eure Tour.Tolle Erlebnisse und gutes Wetter weiterhin.

  • #4

    Patricia (Samstag, 05 August 2023 08:13)

    "Das Leben ist schön." Wirklich ein tolles Ziel, und besonders für euch gerade umso wahrer. Ich hatte ja schon dramatisches erwartet nach der Einleitung aber das schien sich doch in Grenzen zu halten. Habt eine gute Weiterfahrt :)

  • #5

    Marion und Jürgen (Samstag, 05 August 2023 08:24)

    Alle Achtung, wie ihr Eure Tour meistert � und das auch noch bei solch einem Wetter. Jetzt drücken wir die Daumen, dass die Wolkendecke � sich weiter öffnet und wir noch tolle Erlebnisse von euch lesen dürfen. Gute Reise und bleibt gesund.

  • #6

    Anja (Samstag, 05 August 2023 08:28)

    Na da habt ihr ja wieder schöne Ecken entdeckt.�
    Toll, dass ich quasi mitfahren darf. ☺️ Es macht Spaß euch zu folgen und ich freue mich mit euch.
    Weiterhin viel Spaß, eine gute Fahrt und schönes Wetter.

  • #7

    Sabine J. (Samstag, 05 August 2023 08:48)

    Auch wie Marion Z. verfolge ich jeden Tag Eure Reise/Blog u gebe alles an Uwe weiter (Männer halt). War etwas in Sorge um Euch, wie ihr selbst berichtet, gab es viel Wasser/Regen in d Slowakei. Ihr wisst von meiner Tiktok App, da da sah ich reißende Flüsse m schwimmenden Autos. Her je u Steffen u Heike in der Nähe. Umso erfreuter bin das es Euch gut geht. Passt gut auf Euch auf. LG aus der Heimat.

  • #8

    Steffen und Heike (Samstag, 05 August 2023 08:53)

    Vielen Dank für eure bisher zahlreichen Kommentare darüber freuen wir uns jeden Morgen beim Frühstückskaffee. @Sabine J. Die schweren Unwetter betreffen Slowenien, nicht die Slowakei. Bei uns gibt es nur etwas Regen mit Pausen, nichts Dramatisches.

  • #9

    Elke H (Samstag, 05 August 2023 09:14)

    Eure Ausführungen und Berichte sind super! Besser als jeder Urlaubsroman. Danke dafür, macht weiter so, genießt es und passt auf euch auf

  • #10

    Julez (Samstag, 05 August 2023 10:35)

    Ich habe auch sonst etwas gedacht nach deiner Einleitung aber du bist eben ein guter Schreiber � liebe Grüße aus der Leipziger City direkt vor der Nikolaikirche ��

  • #11

    Gabi und Dieter (Samstag, 05 August 2023 18:03)

    Toll was ihr bis jetzt geschafft habt.
    Das Erlebte muss man ja erst verarbeiten. Heike du bist SPITZE!
    Macht weiter so. Viel Spaß und liebe Grüße aus der Heimat.

  • #12

    Sylvia Herzog (Samstag, 05 August 2023 21:31)

    Tolle Bilder und Respekt für Eure Tour.Auch das Wetter hält Euch nicht auf. Durch die super Berichte ist man mittendrin.Hier ist alles gut.LG und weiter viel Spaß.

  • #13

    Pieter (Sonntag, 06 August 2023 20:04)

    So viele Kilometer, so viele Fotos, so aufwändige Berichte erstellen, Geocatcher, wie macht man das alles? �❤