Man kann nicht behaupten, dass 14 Tage mit täglich um 100 gefahrenen Kilometern spurlos an einem vorbei gehen. Seit der letzten Eisenbahnfahrt von Prag nach Brno sind wir gerade dabei, 70 km von Kraljevo nach Kruševaç mit der serbischen Eisenbahn zu überbrücken. Geplant sind ca. 2 Stunden und 15 Minuten für die 70 km. Die Hauptstraße, auf der wir gefahren wären, verläuft direkt neben der Bahnlinie, ist vielbefahren, jedoch meistens flach. Wichtiger noch ist die Tatsache, dass ein Ruhetag bitter nötig ist. Zwar sind es bis in unsere nächste Unterkunft noch 38 km, aber mit wenigen Höhenmetern machbar. 

Es ist eine regelrechte Rumpelstrecke, auf der unser Zug fährt. Mehr aus 50 km/h sind hier nicht drin, was die lange Fahrt erklärt. Dazu dreizehn Halt an Bahnhöfen und noch einmal so viele an Bahnübergängen. Hier gibt es nämlich kaum Schranken, und nicht nur die Autos müssen anhalten, sondern auch der Zug stoppt an jeder Straße ohne Schranke. Dafür kostete uns die Fahrt insgesamt nur etwas mehr als 7 €.

Am Vormittag radelten wie noch ganz entspannt durch Kraljevo, kauften die Fahrkarte und sahen uns die Stadt an. Lebhaft und quirlig zog uns die Stadt in ihren Bann und inspirierte uns am zentralen Platz mit dem monumentalen Denkmal einen Cache zu verstecken. Eine kleine Dose, in der nur noch drei Brausetabletten waren wurde als Micro-Cache-Behälter genommen und einige Seiten aus einem Notizblock zusammengeklebt. Versteckt wurde dieser Cache unter einer langgestreckten Bank gegenüber des Denkmals. Bei einem (oder waren es zwei?) Bier, sowie einem Radler wurde das Listing ausgearbeitet und beim zuständigen Reviewer Geo Sova eingereicht.

Unsere weiteren Reisepläne stehen fest. Es geht über Sofia und Plovdiv, teils mit dem Rad und teils auch mit der bulgarischen Eisenbahn weiter. Von Niš in Serbien nach Sofia, Bulgarien müssen wir den Zug benutzen, weil die Strecke auf einem Teil über eine Autobahn durch das Rilagebirge geht. 

Ganz spontan änderten wir im Zug unsere Reisepläne. Statt wie geplant nach Kruševaç zu fahren, informierten wir den Zugbegleiter, dass wir eine Station eher aussteigen wollen. Das war wie ein Halt auf offener Strecke. Einen Bahnsteig gab es nicht, aber ein altes Wartehâuschen. Der Schaffner war uns sehr behilflich und wollte uns sogar noch einige serbische Dinar zurückgeben, weil wir doch eine Station eher ausgestiegen sind. So was aber auch. Wahrscheinlich hat er uns nicht richtig verstanden. 

Anschließend ging es noch knapp 40 km durch die serbische Provinz, überwiegend auf kleinen Straßen mit knapp über 400 Höhenmetern. Die Landschaft wirkte sehr freundlich auf uns. In den Dörfern wurden wir freundlich gegrüßt und zum Ende erreichten wir an einem großen Stausee unsere nächste Übernachtungsherberge.

Obwohl das Restaurant wegen Betriebsferien geschlossen hatte, wurde uns hungrigen Radfahrern aus Deutschland schnell etwas zum Abendessen zubereitet.

Es war wieder ein schöner und angenehm warmer Tag. Unsere Zeit in Serbien neigt sich dem Ende zu, denn morgen geht über 80 km bis nach Niš und anschließend mit dem Zug nach Sofia. 

Gute Nacht sagen Steffen und Heike.

Und so eben um 21.57 Uhr erreichte uns eine E-Mail, dass unser 23. Geocache in Kraljevo, Serbien, als unser erster Auslandscache veröffentlicht wurden ist:

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