Heute gibt es endlich wieder Neuigkeiten vom radreisenden TeamSchlaflos. Am 24. August sind wir nach 1840 km Radfahrt, ca. 500 km Eisenbahnfahrt und ca. 220 km Fahrt mit Reisebussen in Istanbul angekommen. Unser ursprünglicher Plan von Çorlu nach Istanbul mit dem Zug zu fahren hat sich am Bahnhof der Stadt schnell zerschlagen. Denn eine Fahrradmitnahme ist nur mit Klapprädern möglich. Keine Chance, und wir sind fast 100 Höhenmeter umsonst zu den Gleisen hinunter gerollt. Nun mussten wir wieder in die Stadt zum Busbahnhof zurück, denn die Lust auf Fahrradfahren ist uns in der Türkei etwas vergangen. Aber hier klappte dann wirklich alles. Ein Bus stand bereit, die Tickets wurden uns förmlich in die Hände gedrückt und Hilfe beim Einladen gab es gratis. Nur als alles abfahrtsbereit war, fiel jemanden ein, dass wir noch nichts für die Fahrräder bezahlt haben. Hhm, nun musste noch einmal der gleiche Betrag übern Tresen geschoben werden, dann konnte es losgehen. Es waren insgesamt 600 TL, etwa 20 €  für 130 km.

Nachdem wir uns am Busbahnhof kurz über die Strecke und das Ziel informiert haben, ging es in das unglaublich dichte Verkehrsgewühl. Nur auf Nebenstraßen zu fahren machte überhaupt keinen Sinn, also Augen auf und ab über die größten Straßen. Trotzdem hatten wir uns zig Mal verfahren und sind einmal sogar durch einen vierspurigen Tunnel unterhalb der Stadt gefahren. Aber hier fahren auch E-Scooter auf allen Straßen. 

Unser erstes Ziel in Istanbul: Natürlich ein Cache!

Schon während der Busfahrt verabredeten wir uns mit unseren noch unbekannten Gastgebern. Wir hatten einen Kontakt über die Plattform www.bewelcome.org hergestellt. Für uns die Seite, mit der wir bisher auf unserer Reise am erfolgreichsten waren. 

Für 18.30 Uhr hatten wir uns mit Mesut und Seda auf dem Taksim Platz verabredet und schlenderten "gemütlich" durch die Menschen- und Automassen am Donnerstagabend.

Die Fotos beinhalten Links und fortführende Erklärungen 

Pünktlich um 18.30 Uhr fanden uns Mesut und Seda. Wir haben uns auf Anhieb wunderbar verstanden. Wir hatten zwar ziemliche Sprachbarrieren, unser Englisch war nicht besonders gut, aber die beiden sprachen fast noch weniger. Aber wir lernten mit ihnen etwas türkisch und die beiden etwas deutsch. Aber vor allem strahlten Mesut und Seda eine unglaubliche Herzlichkeit aus. Bei einem Abendessen und dem obligatorischen Tee hatten wir uns gegenseitig ins Herz geschlossen.

Am nächsten Tag erkundeten wir zu Fuß und allein Istanbul. Mit der Istanbul-Kart fuhren wir zu den wichtigsten Highlights und natürlich gleich zum Anfang auf die asiatische Seite der Stadt.

Völlig ungeplant und unvermittelt standen wir zuerst auf dem ägyptischen Basar.

Hier gab es einfach alles, vor allem aber die Köstlichkeiten des Orients 

Als die Sonne etwas tiefer stand und die Temperaturen erträglicher wurden besuchten wir die Hagia Sophia Moschee und die Sultan-Ahmed-Moschee. Auch wenn viele tausend andere Menschen aus der ganzen Welt das Gleiche wie wir vorhatten, ging es zügig und entspannt zu den größten Hotspots am Goldenen Horn in Istanbul.

Hagia Sophia Moschee

und

Sultan Ahmed Moschee 

Dazwischen gab es viele weitere historische Sehenswürdigkeiten zu entdecken.

Am Sonnabend begleiteten uns Mesut und Seda durch Istanbul. Anfangs ging es zu den bekannten Highlight, wie zum Beispiel den Galata Turm, der zweitältesten Metro Europas, der Basilika St. Antonius und der Galata Brücke. Auf der anderen Seite der Galata Brücke liefen wir über den Großen Basar und ließen uns von einer außergewöhnlichen Atmosphäre gefangen nehmen.

Für ein 30 sekündiges Video bitte auf das nächste Foto klicken.

Hinter den Fassaden des Großen Basar entdeckten wir vier ein besonderes Mysterium. Es war der alte Basar aus dem Mittelalter, den alternative, kreative Künstler und Handwerker für sich neu entdeckt haben und der für Touristen nur zugänglich ist, wenn man ihn zufällig entdeckt. Selbst Mesut und Seda kannten diesen alten Teil des Basar nicht.

Besonders der letzte Raum mit einem Balkon über den Dächern des Basars hat uns mit seiner phänomenalen Aussicht sehr in den Bann gezogen.

Hier wurden für kleines Geld sogar kalte und heiße Getränke serviert. Dazu tolle Musik und Erklärungen zur Location, allerdings nur in türkischen Sprache.

Zum Ende des Tages besuchten wir gemeinsam den Palast des Sultans an der Spitze des Goldenen Horn.

Einen krönenden Abschluss dieses wunderbaren Tages erlebten wir nach dem Abendessen unter der Erde. Hier besuchten wir die unterirdische Yerebatan Zisterne, die oft auch versunkener Palast genannt wird. Ein absolutes Highlight und jede türkische Lira wert.

Gemütlich und entspannt ging es dann nach einem anstrengenden Tag in den Stadtteil Sütlüce mit der Tramvay und dem Metro-Bus zurück. Und hier an dieser Stelle wollen wir uns noch einmal ganz herzlich für die tolle Gastfreundschaft bei unseren Gastgebern Mesut und Seda bedanken.

Değerli dostlarımıza bizi bu kadar sıcak karşıladıkları için teşekkür ederiz. Bizimle her zaman hoş karşılanırsınız.

Und nun sind wir seit 8 Stunden auf dem Weg nach Hause. Nach einiger Recherche hatten wir erst nicht geglaubt, dass wir mit dem Bus in Richtung Griechenland kommen würden. Aber auf dem Busbahnhof von Istanbul eröffnete sich uns eine Passage mit Arda-Tur bis nach Thessaloniki. Eine Unterkunft ist in der Stadt gebucht und wir freuen uns darauf, ab morgen wieder auf unseren Fahrrädern zu sitzen. Das nächste Ziel heißt Igoumenitsa, an der Westküste Griechenlands. Von dort geht es weiter... Bleibt an unserem Blog dran! Es warten noch viele Abenteuer.