Mit riesigen Schritten nähern wir uns der Heimat. Obwohl wir heute nach einem kurzen Sightseeing in San Marino erst gegen 12.30 Uhr so richtig losfuhren, hatten wir bereits kurz nach 19 Uhr unser Ziel in Lido de Spino an der Adria erreicht. Reichlich 100 km sind es noch bis Venedig, die östliche Länge passt mit 012° 27.000 genau zu Krostitz, aber es fehlen noch rund 800 km der Breitengrade nach Norden. Die Hauptstadt Citta de San Marino ist voll und ganz auf Touristen eingestellt. Zur Vormittagszeit kam eine Busladung nach der anderen auf den riesigen Parkplätzen an und bevölkerten die kleinen Gassen der Altstadtfestung.

So richtig war es nicht unser Ding, zwischen den kaufwütigen Touristen durch die Gassen zu laufen. Neben den üblichen Geschäften für die Tagestouristen gab es merkwürdigerweise sehr viele Waffengeschäfte. Das ist uns schon etwas übel aufgestoßen. Ein, zwei Caches nahmen wir noch mit, dann ging es von großer Höhe steil abwärts. Trotzdem waren es bis zum Meer etwas über 300 Höhenmeter. So ganz glatt bergab war die Strecke dann doch nicht. Eine Menge Weinberge versperrten uns den Weg. So mussten wir hier auch eine Pause einlegen und etwas von den reichlichen Früchten naschen.

Nach etwa 40 km waren wir hinter Rimini wieder an der Adria. Auf kleinen Straßen (die allerdings nicht so verkehrsarm wie in Griechenland waren) fanden wir einen guten Weg über flaches Land und durch Olivenplantagen und Weinhaine. Abseits großer Straßen ging es parallel zur Adriaküste auf erstaunlich gut für Radfahrer ausgebauten Straßen immer weiter nordwärts. Der eine oder andere Cache wurde dabei auch noch angefahren.

Die letzten 15 km bis Lido di Spina ging es mit Highspeed auf einer vielbefahren Straße entlang. Allerdings gab es hier einen breiten Seitenstreifen, auf dem wir sicher fahren konnten. In Lido di Spina haben wir auf einem riesigen Campingplatz ein Mobilhome gebucht. Darin können bis zu fünf Personen schlafen, hat mit Dusche, WC, Küche, Kühl-/Gefrierschrank und Mikrowelle alles für einen entspannten Urlaub. Wir entschieden uns spontan für eine kleine Verlängerung unserer Reise und bleiben noch einen Tag länger in Lido di Spina. Es musste mal wieder Wäsche gewaschen werden, und wir haben einfach Lust einen Tag zu faulenzen. 

Desweiteren werden wir morgen unsere weiteren Pläne konkretisieren und schauen, wie unser weiterer Weg nach Norden aussehen wird. Da wartet noch ein mächtiger Gebirgsriegel auf unsere gut durchtrainierten Beine. Gute Nacht, morgen gibt es trotzdem einen Bericht über den Tag.