Nicht zum ersten Mal plane ich eine umfangreiche Radtour mit großen Gepäck zu unternehmen. Mit großen Gepäck bedeutet, dass ich meine Übernachtungen in der Natur verbringe. Dazu gehören auch ein Zelt, Schlafsack und eine Isomatte. Also nix da mit Pension, Hütte oder Hotel. Schlafen unter freien Himmel, die Sterne zählen und den Geräuschen der Natur lauschend friedlich einschlafen. Vielleicht wird es in Deutschland und Österreich noch etwas schwierig einen wirklich ruhigen Platz zu finden. An der Donau führen natürlich auch einige Verkehrswege und Bahnstrecken entlang. Aber hinter Budapest wird es sicher einsamer, ab dem Eisernen Tor, zwischen Rumänien und Serbien könnte es schwieriger werden einen guten Zeltplatz zu finden, der eine vernünftige Infrastruktur anbietet, Dusche und WC müssen nach einen langen Tag im Sattel einfach sein. Und ein gutes Bierchen am Abend ein Muss. Dazu ein schnelles WLAN und Gleichgesinnte, mit denen man sich austauschen kann.
Mein Ziel soll Odessa in der Ukraine sein. Warum gerade Odessa? Nun, wenn man die Donau bis zu ihrem Ende fährt wird es schwierig mal eben so, nach getaner "Arbeit", ins Meer zu springen. Man fährt am Ende der Reise noch 70-100 km durch das Donaudelta und kommt nicht an einen gelb-weißen Traumstrand an. Der Fluss verliert sich einfach in einen weiten Schilfgürtel, man kann praktisch nicht am Ufer des Schwarzen Meeres stehen und sagen, geschafft. Also wird am letzten Knick, den der Strom in Galati/Rumänien nach Osten nimmt die Grenze zur Republik Moldau überquert und wenige Kilometer weiter eine weitere Grenze zum zweitgrößten europäischen Land, der Ukraine. Dann sind es nochmals schlappe 370 km an der interessanten Küstenlinie des Schwarzen Meeres entlang bis zur Hafenstadt Odessa. Und warum das Ganze? Radfahren ist meine große Leidenschaft, das wissen all jene, die mich kennen. Es ist ein unglaublich tolles Gefühl mit der Kraft meiner Beine, mein Sportgerät, das Fahrrad, vorwärts zu bewegen und durch unbekannte Länder zu reisen. Dabei neugierig bleiben, mich überraschen lassen, was man so alles erleben kann und die Menschen in den Ländern, ihre Gastfreundschaft und Eigenarten kennenlernen. Fünf Wochen reisen klingen erst einmal recht üppig, und eigentlich will ich mich auch so manchen Tag ganz relaxt treiben lassen, das Tempo von der Strömung des Flusses bestimmen lassen. Fünf Wochen sind aber auch nicht viel, wenn man so ein weites Ziel anstrebt. Es gilt also eine gute Balance zwischen Genuss und Erleben, sowie Zielstrebigkeit zu finden.
Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr mich hier an dieser Stelle ab dem 23. Juni 2019 begleiten würdet, meine Blogs gut oder auch weniger gut findet, gerne auch weiter verbreitet oder meine Reise und Beiträge kommentiert. Ich freue mich, dass ihr dabei seid.
Euer Steffen