06. August - 08. August 2019 - Krostitz - Lövliden/Kolgarden Camping 1871 km
Nun sind wir schon drei Tage mit unseren California Reisemobil nach Norden unterwegs. Gestartet am Dienstag, den 6. August 2019 steuerten wir den Rostocker Überseehafen an, um mit der Fähre
nach Gedser/DK überzusetzen.
Dort angekommen wurde sofort ein Cache angesteuert. Schließlich fehlte uns noch immer das Souvenir Dänemarks. 2015 fuhren wir schon einmal durch das Land, aber ein Fund blieb uns verwehrt.
(Foto unten)
Die Kirche in Gedser
An Kopenhagen führte die Autobahn vorbei nach Helsinggör. Dort erwartete uns eine zweite Fähre nach Helsingborg/Schweden. Zuvor galt es aber einen virtuellen Cache am Schloss zu lösen.
600 km waren bereits zurückgelegt, Heike hatte einen schön gelegenen und kostenlosen Stellplatz direkt am Meer heraus gesucht. Der Platz war wirklich schön und wir genossen bei einen Piccolo
Sekt diesen wundervollen Sonnenuntergang.
Am nächsten Morgen getrauten wir uns immerhin mit den Füßen ins Meer.
Weiter ging die Reise nach Norden, auf der E 6 an Göteborg vorbei, anschließend auf der E 45 nach Karlstad. Östlich der Straße war immer wieder Schwedens größter See, der Vänernsee zu
bestaunen. Dann erreichten wir die Kleinstadt Mora. In Mora findet seit 1922 jedes Jahr Anfang März der Vasa-Skilanglauf statt. Zehntausende Wintersportler legen dann auf ihren Skiern 90 km
zwischen den Orten Mora und Sälen zurück.
Wasalauf - Schweden
Hier entdeckten wir aber auch einige interessante Caches. Zwei virtuelle, eine Webcam und einen Tradi-Cache.
Da steht der Steffen direkt neben der Blumeninsel im Kreisverkehr und hält einen Rucksack hoch. 🤣🤣🤣
Der Campingsplatz unserer zweiten Übernachtung.
Auch am zweiten Tag sind wir etwa 600 Kilometer in nördlicher Richtung voran gekommen. Am Ende des heutigen dritten Tages sind wir bis nach Vilhelmina in der Provinz Västerboten gefahren. Die
Landschaft hat sich während der 630 km verändert. Die Bäume wurden deutlich kleiner, die Seen viel größer und langgestreckter, die Elche sollen scheuer sein (weswegen wir keine sahen) und das
Bier wurde immer teurer. (rund 10 SEK = 1 €, aber nur Lättöl mit 3,5 %) Vor allem die Abstände zwischen den Orten wurden deutlich größer. Zum Schluss mussten wir mehr als 50 km durch endlose
Wälder fahren, bis sich die ersten Häuser zeigten. In Vilhelmina versuchten wir bei 14 °C noch einen Lab-Cache. Allerdings konnten wir nur die erste Frage richtig beantworten. Bei der zweiten
und dritten ging es nicht vorwärts, so dass wir aufgaben.
An der Kirche fanden wir noch diese schön angefertigte weihnachtliche Letterbox. Nun sind wir auf einen sehr idyllisch gelegenen Campingplatz, direkt an einen riesigen See. Natürlich sollte
auch hier ein Cache nicht fehlen. 30 m von unseren Platz entfernt „versteckte“ sich eine Box an einer kleinen Hütte.
Eine Dose direkt auf dem Campingsplatz Kolgarden bei Lövliden.
Am Freitag erreichen wir in Norwegen die Inselgruppe der Lofoten. Natürlich werden wir von hier auch einige neue Berichte auf diese Seite stellen. Wir wollen uns einen gut gelegenen
Campingplatz suchen und dort mindestens eine Woche verbringen. Wir hoffen auf trockenes Wetter, die Temperaturen sind naturgemäß in diesen Breiten sehr verhalten und steigen kaum über 15
Grad.
09. August - 13. August 2019 - Lövlidden (S) - Fauske (N) - Flakstad/Lofoten (N) - 636 km
Sind wir nicht auf einer Rundreise um die Ostsee unterwegs? Und wo kommen wir an? Auf den Lofoten? Die liegen doch aber im Atlantik! Langgestreckt zieht sich die Inselkette von Narvik in
südwestlicher Richtung 160 km in den Ozean hinein. Mittlerweile sind wir auf 68 ° nördlicher Breite, den Polarkreis haben wir bereits in Schweden, vor der norwegischen Grenze hinter uns gelassen.
Die Landschaft hat sich seit dem letzten Bericht grundlegend geändert. Die Bäume sind viel kleiner, die Berge höher, aber vor allem sind die Tage wieder länger geworden. Okay, die
Mitternachtssonne können wir Mitte August nicht mehr erleben. Das geht vielleicht noch auf Spitzbergen oder am Nordpol. Wir sind jetzt in Flakstad, die Sonne geht hier 22.04 Uhr unter und 04.04
Uhr wieder auf. Das heißt, die Nacht wird an unseren Ort nicht völlig dunkel.
Auf diesen Bildern sind wir noch in Schweden, vor dem Polarkreis. Hier war es noch richtig warm mit Temperaturen über 20 °C. Das verführte uns zu einen herrlichen Bad in einen gut temperierten
See. Das heißt hier, dass das Wasser immerhin auch etwa 20 Grad warm war. Aber danach wurde doch alles anders. Polarkreis klingt für manche schon recht kalt.
Der Polarkreis zieht sich auf etwas mehr als 66° Breite durch die nördliche Hemisphäre.
Die Landschaft war unterwegs sehr reizvoll. Wir nahmen uns viel Zeit und fanden an ausgewählten Stellen so manchen Cache.
Oder auch mal ein Rentier. Vielleicht war es auch ein Elch…?
Es war wohl doch ein Rentier!
Dann ging es richtig hoch in die Berge. Höchster Punkt, kurz vor dem Grenzübergang nach Norwegen: 740 m üNN.
Direkt an der Grenze: Ein Cache! So muss es sein!
Hier hat Heike ein echt leckeres Abendbrot zubereitet. Satt und zufrieden ging es bergab nach Norwegen zu unseren nächsten Campingplatz.
Wir hatten uns einen Campingplatz in Fauske ausgesucht, nichts besonderes, aber ordentlich und sauber mit einer super schönen Aussicht über einen Fjord.
Und einen Cache, den wir nach einen kleinen abendlichen Spaziergang am Strand von Fauske fanden.
Am nächsten Morgen strahlte die Sonne von einen wundervoll blauen Himmel. Es war warm, 22°C, wenig Wind, und nach knapp 50 km Autofahrt kamen wir in Bodø an. Eigentlich wollten wir ganz anders
auf die Lofoten. Aber spontan wie wir sind, entschieden wir uns für die lange Fährüberfahrt nach Moskenes.
Nach fast drei Stunden erreichen wir die Inselkette. Mit jeden Kilometer, den die Fähre den Bergen näher kam, offenbarte sich uns eine spektakuläre Inselwelt.
20 km später erreichen wir unser Ziel. Einen wunderschön gelegenen Campingplatz in Flakstad, direkt am Atlantischen Ozean. Weißer Traumstrand, ruhig, umgeben von hohen Bergen. Dazu ein Wetter,
wie in der Karibik, nur nicht ganz so warm. Aber 20°C, einhundertfünfzig Kilometer nördlich des Polarkreises sind nicht so selbstverständlich.
Unglaublich, wie schön es hier hoch im Norden ist. So viel gelesen und gehört, wie besonders die Lofoten sein sollen. Nun sehen wir es mit eigenen Augen, diese faszinierende Kombination von
Bergen und Meer. Und dazu dieses unverschämte Glück von Traumwetter.
Zweiter Tag auf den Lofoten – wir unternehmen eine Wanderung auf den Hausberg des Ortes, den Flakstadtind. Nicht sehr hoch, aber wenn man bei Null startet und bei 484 m endet doch recht
anspruchsvoll. Der Aufstieg war nicht einfach, jedoch der Ausblick von oben wirklich atemberaubend.
Natürlich durften einige Dosen unterwegs nicht ausgelassen werden. Bereits wieder unten angekommen erinnerte uns dieser Cache an das sich ganz allmählich nahende Weihnachten.
Auch die nächsten Tage haben wir etwas geplant. Und werden darüber einiges zu schreiben haben.
Es ist der Luxus der langen Tage, der uns dazu verführt, ausgiebig und lange zu schlafen und üppig zu frühstücken. Erst gegen 11 Uhr starteten wir mit unseren Fahrrädern. Ziel ist das 16 km
entfernte Nesland auf der Binnenseite der Lofoten.
Der Himmel zeigte sich von seiner besten Seite, war über den Meer komplett wolkenlos. Nur über den Bergen zogen dünne Wolken durch und dämpften die Temperaturen etwas. Als die Sonne am Nachmittag
in den wolkenfreien Bereich zog wurde es mit 22-23°C sehr warm für diese Breiten.
Nesland ist ein winziger Ort mit nicht viel mehr als 10 Häusern. Die Straße endete hier, kein Verkehr, nur einige Wanderer, die den gleichen Weg vor sich hatten. Der Wanderweg gestaltete sich
abwechslungsreich, es ging bergauf und bergab, aber nur ganz moderat. Wir brauchten für die knapp fünf Kilometer allerdings fast sechs Stunden. Das lag daran, weil an dem Weg 24 Cache versteckt
waren. Zum Teil lagen diese auch abseits des Trails, was uns zu einigen Umwegen zwang.
Die Landschaft zwischen Bergen und dem Meer – ein Traum von Blau.
Unterwegs trafen wir auf ein Paar aus Aachen, ebenfalls Dosensucher. Gemeinsam wanderten wir den letzten Kilometer nach Nusfjord. Der Ort ist sehr klein, es gibt sogar kostenlose Parkplätze.
Allerdings wird für Autofahrer und alle Insassen eine Art Eintrittsgebühr in Höhe von 50 NOK erhoben. Für Wanderer ist der Zutritt frei. Aber: Wenn der ganz große Durst auf ein Bier kommt, der
Appetit auf ein leckeres Softeis, ja dann lässt man auch einige Scheine norwegischer Kronen in dem Örtchen. Um das mal noch genauer zu erläutern: Es wäre ratsamer gewesen eine 0,5 l Flasche des
mittlerweile rar gewordenen Sternquell-Pils, erworben für 0,60 € mitzuschleppen, als 95 NOK für eine 0,33 l Flasche des „preiswertesten“ Lofotpils zu kaufen. Das Softeis war mit 45 NOK dagegen
richtig billig. Der Umrechnungskurs: 1 NOK = 0,10 €. Aber der Ort war schön, und das Bier und das Softeis haben nach der langen Wanderung sehr gut geschmeckt.
Der Rückweg war erfahrungsgemäß viel, viel kürzer. Nach 1,5 Stunden Wanderung, nur unterbrochen durch kurze Trinkpausen, erreichten wir unsere Fahrräder in Nesland.
Während ich diese Zeilen am nächsten Morgen schreibe, strahlt die Sonne wieder von einen unverschämt blauen Himmel. Frühstück gab es natürlich draußen. Der zweite Kaffee ist gerade alle geworden.
Vielleicht noch einen dritten…? Heute ist Ruhetag, Sonne genießen und ausspannen.
Heute sind wir auf der Nordkappinsel Magerøya im Bezirk Finmark, am nördlichsten Punkt von Europa angekommen. Es war eine unglaublich lange Fahrt mit etwa 3500 km. Und es war wohl ganz sicher
auch nicht der kürzeste Weg, den wir gewählt hatten. Auch wollten wir unbedingt einige Tage auf den Lofoten verbringen. Diese langgestreckte Inselgruppe im Atlantik war für uns ein wunderschönes
Wandergebiet, reizvoll durch die Kombination von Bergen und Meer. Dazu sieben Tage mit einen Wetter, welches am Atlantik nicht so oft vorherrscht. Kaum Regen, Temperaturen um, zum Teil über 20°C,
blauer Himmel und Strände wie an der Karibik.
Und Sonnenuntergänge wie in Afrika.
Nach der bereits beschriebenen ersten Wanderung zum Flakstadtinden führte eine zweite Tour über etwa 12 km von Nesland nach Nusfjord. Der Start befand sich 16 km vom Campingplatz entfernt. Das
Auto blieb natürlich stehen und wir fuhren mit den Rädern an die Binnenküste der Lofoten.
Unglaublich warmes und sonnenscheinreiches Wetter war der ständige Begleiter auf unserer Tour. Bis zu 23°C, trockene, abwechslungsreiche Wege bergauf und bergab, gespickt mit etwa 24 Caches
machten die Wanderung zum reinsten Vergnügen.
Gegen 18 Uhr erreichten wir Nusfjord. Dieses kleine pittoreske Fischerdorf kann sich den Luxus kostenloser Parkplätze erlauben, wenn man mit dem PKW anreist. Allerdings wird am Ortseingang eine
Gebühr in Höhe von 50 NOK (5€) erhoben. Noch schlimmer trifft es leidenschaftliche Biertrinker nach einer anstrengenden Wanderung. Eine kleine Flasche (0,33 l) Lofotpils, noch das preiswerteste
Bier, bekommt man für 95 NOK. Ein leckeres Softeis für bescheidene 45 NOK. Was gönnt man sich nicht alles nach einen gelungenen Tag.
Den Rückweg konnten wir übrigens in 1,5 Stunden zurücklegen. Viel Zeit nimmt die Suche nach den Dosen in Anspruch
Noch im Sonnenschein kamen wir an unseren Cali gegen 20.30 Uhr an.
Wir hatten noch lange nicht genug. Ja, so mancher Tag war für uns beide durchaus auch anstrengend. Die Beine schmerzten, der Hals war verspannt, die Lippen rissig und Blasen bildeten sich an den
Füßen. Aber die Landschaft, das perfekte Wetter, alles passte für wunderschöne Tage, die wir keinesfalls an ein und den selben Ort verbringen wollten. Radfahren geht immer. Die Beine lockern sich
mit kleinen Gängen, es ging nur wenige Höhenmeter rauf und runter, der Wind kam moderat von hinten. Steffens Traumziel: Reine, mit dem „totgeliebten Reinebryygen“. Bis vor einen halben Jahr war
der Aufstiegspfad noch gesperrt, weil jedes Jahr tausende Touristen den Weg so weit ausgetreten hatten, dass ein gefahrloser Aufstieg nicht mehr möglich war. Innerhalb von zwei Jahren hatten nun
nepalesische Sherpas eine Treppe angelegt, auf der über 1736 Stufen fast der untere Sattel über Reine erreicht wird. Doch auch jetzt wird eine gute körperliche Konstitution verlangt, um den
Gipfel zu erreichen. Wenn man dann aber einmal oben steht, entschädigen diese phänomenalen Ausblicke auf Reine für alle Strapazen.
Aber auch im Reine entdeckt man immer wieder herrliche Motive.
Gegen 19.30 Uhr waren wir nach fast 70 km Radfahrt in Flakstad zurück. Lecker gegrillter Lachs und ein traumhafter Sonnenuntergang rundeten diesen perfekten Tag ab.
Morgen werde ich an dieser Stelle mit einen weiteren Blog fortfahren. Hier in der Nähe des Nordkapp ist es zwar noch nicht ganz dunkel, aber kurz vor halb eins der Schreiber müde geworden.
Gute Nacht, an alle, die vielleicht noch nicht schlafen können.